BURGAN OIL FIELD, KUWAIT-MARCH 12 2003:After a decade destroyed remains of the processing center of the Burgan oil field include an oil lake filled with water and sludge March 12, 2003, south of Kuwait City, Kuwait. The oil field were bombed by Iraq in the last Gulf war. The field was the second largest oil field in the world.
(Photo by Paula Bronstein/Getty Images)
MJ: Eine Motivation für mich ist auch, dass man Bush schon während seiner Amtszeit zur Rechenschaft hätte ziehen müssen. Das ist nicht geschehen. "Proposition R" ist keine Lösung für dieses Problem, aber ein Antwort darauf.
BMC: Ein Schild auf einem Gebäude ist nur eine kleine Sache, aber wenn der Antrag mit 50 Prozent und einer Stimme durchgeht, dann muss er auch umgesetzt werden.
Macht ihr euch damit auch über die US-Demokratie insgesamt lustig?
MJ: Wir machen genau das, wofür das System gedacht ist. Ich habe mir große Sorgen gemacht, ob die Kampagne eine Verschwendung von Steuergeldern ist, gerade in der jetzigen Finanzkrise in San Francisco, in Kalifornien und ganz USA. Laut offiziellen Angaben kostet die Umsetzung aber insgesamt 30.000 Dollar, das sind 10 Cent pro Einwohner von San Francisco.
Wie viel habt ihr denn bis jetzt für die Kampagne ausgegeben?
In vier Monaten bis jetzt rund 1100 Dollar. Davon brauchten wir das meiste, um für Brian Uncle Sam-Kostüme zu leihen. Ansonsten arbeiten wir mit Mund-zu-Mund-Propaganda, Internet-Postings und gelegentlich der einen oder anderen strategischen Party. Zumindest lokal ist das die günstigste Kampagne eh und je. Wir setzen ein demokratisches Zeichen, dass, wenn jemand den Willen hat etwas zu tun, es hier auch ein System gibt, in dem das möglich ist.
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Was erwartet ihr von der Präsidentenwahl? "Wandel" oder Recycling auf beiden Seiten?
MJ: Wenn der Antrag durchgeht und Obama gewinnt, hat es einen starken Effekt. Wenn er durchgeht und McCain gewinnt; dann weiß ich nicht. Auf der Makro-Ebene zu urteilen ist schwierig, weil San Francisco im Vergleich zum übrigen Land wie eine Blase ist.
Ein US-Kommentator meinte ja auch, wenn ihr die Wahl gewinnt, sage das mehr über San Francisco als über George W. Bush.
BMC: Ja, es sagt viel über San Francisco, diese schrullige Stadt. Wir kümmern uns nicht so sehr darum, was der Rest des Landes denkt.
MJ: Gleichzeitig wurden wir als Einwohner dieser Stadt so lange in Schubladen gesteckt, darum geht es zu einem Teil auch darum, den Leuten zu geben, was sie erwarten - und es ihnen mit gleicher Münze heimzuzahlen. Wir haben mit 20.000 Leuten gesprochen und 12.000 Unterstützungsunterschriften gesammelt. Ich bin ja nicht einfach eines Morgens aufgewacht und habe dieses Schild aufgehängt. So funktioniert Demokratie nun mal. Und falls der Rest des Landes ein Problem damit hat: Hey, ich habe auch ein Problem mit ein paar Ergebnissen aus Oklahoma!