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Kurzgeschichte

Bananen mit Zimt

Kaum einer ahnte, was ausgelöst wurde, als er in ihr Leben trat. Und sie sich in schlaflosen Nächten gegenseitig entdeckten. Doch das Glück währte nur kurz.

kaum einer ahnte, was ausgelöst wurde, als er in ihr leben trat und sie sich wochenlang nur von bananen mit zimt ernährte. die ersten wochen waren der wahnsinn, leben auf der überholspur, durchredete nächte, einander entdecken, frühstück im bett, tage im bett, kontakt den ganzen tag. es dauerte monate, bis sie sich das erste mal trennten und die erste nacht ohne ihn an ihrer seite wurde die längste schlaflose nacht ihres lebens. ihm ging es genauso und er verließ sein bett um drei uhr zweiunddreißig und schaltete den fernseher ein, weil er es nicht aushalten konnte, die leere neben ihm, die stille um ihn.

alles fehlte, ihr duft, ihr atem, ihre geräusche, die kleinen seufzer die sie im schlaf von sich gab, wenn sie träumte und von denen er manchmal aufwachte. nach dieser nacht beschlossen sie, sich nicht mehr zu trennen. aber etwas veränderte sich. langsam und unbemerkt schlich sich die gewohnheit in ihr leben ein und zerfraß die harmonie. die früher so schönen dingen schienen banal vor diesem hintergrund.

sie mussten sich mal wieder trennen und es wurde zur gewohnheit, dass das telefon immer um acht uhr abends klingelte, irgendwann freute sie sich schon gar nicht mehr.

als er wiederkam war alles wie immer, gewohnt, schien aber nicht vertraut angenehm sondern langweilig vorhersehbar. er erschien ihr so berechenbar. sie wusste, was er auf sein brötchen schmieren würde, schon bevor er das messer in der hand hatte, sie wusste, dass er die zeitung von hinten zu lesen beginnen würde, schon bevor er zum briefkasten ging und sie holte. Und sie wusste, wenn sie nichts ändern würde, würden sie in zwanzig jahren noch unter diesen umständen beieinander sitzen.

von wegen kippen holen, es war ihm ja noch nicht einmal aufgefallen, dass sie das rauchen aufgehört hatte. sie zog die tür hinter sich zu und wusste im gleichen augenblick, dass sie sie nie wieder öffnen würde.

Auch schön
Sonntagstext: Korn Walden Stormann
Saufen, Heavy Metal, Auto fahren: Das war meine Jugend in Schleswig Holstein. Die meisten von uns sind gestorben, bevor sie dreißig wurden. Auch für mich wird es Zeit.
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