Bibel TV
„Wissen, was gut ist und was schlecht“
TEIL 2
Wir wollen Plattform des Diskurses sein. Natürlich können wir bestimmte Themen nicht bringen, denn wir als wertorientierter Sender haben Grenzen. Im Rahmen der Jugendseelsorge wird sicher auch Homosexualität ein Thema sein. Man wird sehen, wie unterschiedlich Jugendliche zu diesem Thema stehen. Wir werden diskutieren, wie man unter Beachtung menschlichen Lebens damit umgehen kann.
Welche Kompromisse werden Sie auf der Plattform Fernsehen eingehen müssen?
Wir werden nicht alle alles sagen lassen können. Es ist anders als im realen Dialog in einer Jugendgruppe. Wir müssen persönliche Probleme transparent darstellen, ohne dass jemand sich selbst vorführt. Wir suchen noch nach der Lösung für dieses Problem.
Das Fernsehen ist ohnehin kein Medium des Dialogs.
Wir werden kein reines Programmfernsehen machen. Wir brauchen die Teilnahme der Zuschauer. Dazu soll auch unsere Internetplattform dienen. Die Besucher sollen dort nicht nur chatten, sondern auch Videos hochladen können.
Werden Sie Beiträge filtern?
Jede Netz-Community hat Richtlinien, was sie erlaubt und was nicht. Wir sind kein Offener Kanal. Wir werden inhaltliche und qualitative Kriterien anlegen. Wir möchten keine Userfilme, in denen Oma die Treppe runtergeschubst wird. So was wie MTVs Scare Tactics wird es bei uns nicht geben. Wir möchten solchen Angeboten etwas entgegensetzen, das genauso interessant ist, ohne andere in Angst und Schrecken zu versetzen.
Spricht ihr Sender eigentlich auch junge Muslime an?
Natürlich freuen wir uns, wenn muslimische Jugendliche unsere Rockmusik mögen. Umgekehrt ist es auch denkbar, dass ein freiheitlicher Islam auch christliche Jugendliche anspricht. Die Grenzen verlaufen nicht zwischen Islam und Christentum, sondern zwischen den Ansichten zu Freiheit, Menschenwürde und Gleichberechtigung.
Würden Sie sich auch für einen muslimischen Jugendsender aussprechen?
Es ist gut, wenn muslimische Gläubige etwas für Jugendliche unternehmen. Wichtig ist, dass keine Parallelgesellschaften entstehen. Dieses Land ist von der christlich-jüdischen Tradition geprägt. Wir haben Konflikte miteinander. Mir muss man erklären, warum eine Frau in dieser Religion ein geringere Rolle als ein Mann spielt. Meine Religion schließt ein, dass ich Menschen anderer Religionen achte. Ich habe ein Problem damit, wenn andere meine Religion als minderwertig einordnen.
Sie würden einen muslimischen Jugendsender nicht vorbehaltlos unterstützen?
Ich mache einen christlichen Sender. Ich muss darüber nicht entscheiden.
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