"Wir leben in einer Überflussgesellschaft", wirft Jana ein. Man könne alles finden, was man brauche. Till sieht das etwas anders: "Meine Kreissäge habe ich nicht mal eben so gefunden," sagt er. Es ginge auch nicht darum, verbissen anders zu sein – gegen das System. "Ich gehe auch mal eine Pizza essen, und arbeite auch. Aber ich muss nicht viel arbeiten, weil ich nicht viel Geld brauche", sagt Till.
Ohne fließend Wasser, mit Kompostklo und Außenbadewanne zu leben, bedeutet für Till nicht unbedingt, Abstriche zu machen. "Mich macht es zufriedener, einfach zu leben. Ich lebe intensiver, nehme mehr Sachen mit, die ich im Luxus einer Wohnung nicht wahrgenommen habe."
Als sei der Groschen gefallen, hastet Till plötzlich zu seinem Wagen. Er schlingt das Ende der Seilwinde an der Motorhaube um einen dicken Baumstamm. "Das Wagenleben fordert Eigeninitiative", pustet Till und schwingt sich in das Fahrerhäuschen. Mühsam zieht sich Pepe knatternd an dem Seil aus dem Schlamm.
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Massentauglich sei so ein Lebensstil nicht, dennoch plädiert Till für Aufklärung. "Viel zu wenige Menschen wissen, dass man wirklich gut in einem Wagen leben kann. Besonders Arme können so mit wenig Geld auskommen", sagt er. Im Wagen lebe es sich besser als im Haus, sagt auch Jana. "Stell dir vor, du wachst auf, öffnest die Tür und bist am Strand. Mehr Luxus gibt es nicht!"