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Ukraine

Die Koalition der Gelangweilten

Zwei Jahre nach der Revolution wird in Kiew wieder protestiert, doch dieses Mal ist alles anders. Demonstrierende Omis sind gekauft und Kommunisten singen Heimatlieder.

Spätherbst 2004: Zehntausende demonstrieren und zelten auf dem Maidan Njesalestnoschtschi , dem Platz der Unabhängigkeit, in Kiew. Die Orange Revolution ist da, und sie stürzt Viktor Janukowitsch, den Präsidenten und Wahlfälscher, der seine Anhänger im bitterarmen, noch immer von sozialistischen Strukturen geprägten Osten der Ukraine hat.

Die Neuwahlen im Frühjahr 2005 wurden zum Triumph für Viktor Juschtschenko, den Helden der besser verdienenden und besser gebildeten Westukrainer. Doch der Konflikt war nicht ausgestanden: Juschtschenkos Regierungskoalition zerstritt sich schon nach wenigen Monaten, er musste seinen alten Widersacher Janukowitsch im Amt des Premierministers akzeptieren .

Seit einer Woche nun wird auf dem Maidan wieder demonstriert, wieder stehen die "Hellblauen" von Janukowitsch und seiner Partei der Regionen gegen die "Orangen". Doch dieses Mal ist es umgekehrt, die Proteste richten sich gegen den Präsidenten Juschtschenko. Dieser hatte das Parlament aufgelöst und Neuwahlen für den 27. Mai ausgerufen, um eine Verfassungsänderung durch die Koalition von Janukowitsch und die Alt-Kommunisten zu verhindern. Die politischen Zusammenhänge werden in diesem Text bei ZEIT online erklärt .

Doch was genau ist in den vergangen Tagen auf dem Maidan geschehen? Sind die Proteste wirklich nur eine Konfrontation von verbohrten Bergarbeitern aus dem Osten und modernen Großstädtern aus dem Westen der Ukraine? Wie ernst nehmen die Menschen die politische Situation überhaupt noch? Diese Fragen kann nur jemand beantworten, der schon seit langer Zeit in der Ukraine lebt.

Die Journalistin Veronica Khokhlova ist in Kiew geboren, nach der Explosion des Reaktors in Tschernobyl im Jahr 1984 floh sie als kleines Mädchen mit ihrer Mutter nach Moskau. Heute lebt Veronica mit ihrem Mann Mischa abwechselnd in Moskau und Kiew. Unter http://vkhokhl.blogspot.com führt sie seit März 2003 ein Weblog in englischer Sprache, in dem sie mit viel Liebe über das Leben und die politische Situation in Russland und der Ukraine schreibt. Neekas Backlog war während der Orangen Revolution eine der besten unabhängigen Informationsquellen im Netz, obwohl sie selbst eine Anhängerin der "Orangen" war, hat sie stets beide Parteien mit Humor und Verständnis für die Sichtweise der anderen portraitiert.

Im Jahr 2007 ist für sie vieles anders: Tochter Marta wurde geboren, Viktor Juschtschenko ist längst kein unantastbarer Revolutionsheld mehr, der Alltag hat ihn und seine Unterstützer eingeholt. Und mit Viktor Janukowitsch greift der Mann, gegen den damals Tausende Menschen auf dem Maidan protestierten, wieder nach der Macht – ausgerechnet auf jenem symbolträchtigen Platz lässt er seine Anhänger demonstrieren.

Über all dies hat Veronica "Neeka" Khokhlova in den vergangenen Wochen auch in ihrem Weblog geschrieben. Zuender dokumentiert hier in Auszügen die Einträge seit dem 28. März 2007, dem Beginn der "Gegenrevolution".

"Die Schläger aus Donetsk", Eintrag vom 28. März

"Ein Tag in der Haupstadt", Eintrag vom 31.März

"Ziemlich pathetisch", Eintrag vom 31. März

"Es ist wie schauspielern", Eintrag vom 31. März

"Die wirklich billige Tour", Eintrag vom 2. April

"Was für ein Zirkus", Eintrag vom 3. April

"Erinnerungen an 2004", Eintrag vom 5. April

"Das verdrehte Fernglas", Eintrag vom 5. April

"Jetzt geht es nur noch um Geld", Eintrag vom 5. April

"Die Koalition der Gelangweilten", Eintrag vom 6. April

Alle Bilder wurden von Veronica Khokhlova fotografiert und sind im Internet unter flickr.com zu finden . Die Texte stammen aus dem Weblog "Neekas Backlog" und wurden aus dem Englischen übersetzt und zusammengestellt von Carsten Lißmann.


 
 



 

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