Rolle des Alkohols:
Der Diplomat. Er bringt gegnerische Parteien an einen Tisch und überbrückt sogar artbedingte Unterschiede. Und das ohne Übersetzer.
The Lost Weekend (1945) von Billy Wilder:
Ray Milland spielt den erfolglosen Jung-Schriftsteller Don Birnham, der gerade drei Tage lang durchsäuft. Der Barkeeper wischt schon die Tische ab, als Birnham – ein schlaksiger Junge mit Hut – hereinkommt. Ungelenk balanciert er an der Theke und wirft ein paar Scheine hin. Als er endlich sein Glas hat, rückt er es nervös hin und her und fummelt sich im Gesicht rum. Nach dem dritten Glas fängt er an, Sprüche zu klopfen.
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Die Rolle des Alkohols:
Der Poser. Man will mit ihm Zeit verbringen, weil man hofft, dass seine Coolness abfärbt. Leider passiert das nicht, er ist höchstens ein schlechter Umgang.
Sideways (2005) von Alexander Payne:
Der Lehrer und gescheiterte Autor Miles, gespielt von Paul Giamatti, liebt Wein: Er hält ihn ins Gegenlicht, um die Farbe zu erkennen, er schwenkt ihn, schmatzt und schmeckt jeden Tropfen. Für Wein findet er die richtigen Worte, nicht aber für seinen Roman, den er ungelenk "Der Tag nach gestern" nennt. Auf einer Weinprobe verweigert ein Kellner Miles Nachschub. Der steckt tief in einer Krise und muss sich unbedingt betrinken. Er rastet aus. Miles und der Kellner ziehen an der Weinflasche wie an Tauenden. Als klar ist, dass er hier kein Glas Wein mehr bekommen wird, schnappt Miles sich den Bottich, in den der gekostete Wein gespuckt wird und schüttet die Brühe in sich hinein.
Rolle des Alkohols:
: Der Rüpel. Er kann sich einfach nicht beherrschen und verstößt in einer Tour gegen die Etikette.