Newcomer
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TEIL 2
Der
Bayerische Rundfunk
nutzt gerade das Internet, um den Bands das größte Publikum und damit die bestmögliche Unterstützung zu geben. Vor dem Festival bot der Sender auf seiner Webseite Musik der Bands als 24-Stunden-Livestream oder einzelne MP3s zum Herunterladen an. Interviews mit den Bands gibt es als Podcast oder im Sendeprogramm des
Zündfunk
. Während des Festivals werden für Daheimgebliebene Videoschnipsel der Konzerte im Netz gezeigt. Wird das Angebot denn auch genutzt? „
The Audience
kenne ich vom
Zündfunk
, die wollte ich unbedingt mal live sehen.“, sagt einer der Besucher später auf dem Festival, während er sich durch das proppenvolle Studio 3 zu Bernd vorschiebt. Andere tragen sich begeistert in die E-Mail-Liste der Nürnberger Band ein und wieder andere sind für
The Audience
eigens aus Nürnberg angereist. Das Konzept der Nachwuchsförderung scheint aufzugehen.
Die Hucke-Pack-Idee zieht sich durch das gesamte Festival. „Die Nachwuchsbands sollen das Gefühl bekommen in die Professionalität zu wachsen,“ erklärt Ulrike Ebenbeck. Das soll vor allem durch drei Dinge erreicht werden: eine breite Öffentlichkeit, die journalistische Betreuung vor, während und nach dem Festival und die Treffen im Backstage-Bereich. Hier treffen die unbekannten Künstler nicht nur erfahrene Kollegen, sondern auch Booking-Agenturen und Plattenlabels. So zum Beispiel das Münchner Label
Blickpunkt Pop
von Mark Liebscher, in dessen Portfolio unter anderen Namen wie die
Sportfreunde Stiller
oder Roman Fischer auftauchen. „Aufgrund unserer langjährigen Erfahrung kennen wir die entsprechenden Leute“, sagt Barbara Streidl, die im Koordinationsteam des Festivals Ansprechpartnerin für die Presse ist.
Das Festival könnte für
The Audience
ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg nach oben sein, doch Gitarrist Sebastian Wild warnt vor zu viel Euphorie. Zu oft seien hohe Erwartungen enttäuscht worden. In erster Linie wollen sie auf dem Festival einen guten Auftritt hinlegen. Sicher wissen sie aber insgeheim, was an dem Abend auf dem Spiel steht.
Der Austausch zwischen den geladenen Künstlern klappt offensichtlich gut:
The Audience
will wissen wie
Jeans Team
angefangen hat. Bereitwillig erzählt Henning von der ersten Tour im Wohnmobil seiner Eltern, ihren ersten Singles und dem Kontakt zur ersten Booking-Agentur. Vieles, was der tourerfahrene Musiker erzählt, kommt den Jungs von
The Audience
bekannt vor. Das Gespräch in dem Café ist entspannt, auf Augenhöhe. Das ist auch die Idee der Veranstalter des Bavarian Open Festivals. „Jede Band wird gleich behandelt“, bestätigt Sebastian Wild.
Spätestens abends auf dem Festival wird das von Ulrike Ebenbeck beschriebene Miteinander aller Bands deutlich. „Wir sind mittlerweile ein Ersatzteillager“, erzählt Florian Helleken mit einem breiten Grinsen und nippt an seinem Plastikbecher, „Cat Power spielt auf der Gitarre von Sebastian und unseren Verstärker haben wir Knarf Rellöm Trinity ausgeliehen.“ Als letzte Band des Abends dreht dieser in Studio 2 um halb zwei Uhr morgens noch einmal richtig auf. Dann kommen noch mal alle gemeinsam zum großen Finale auf die Bühne.
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