Sepalot: Das ist schwierig. Jeder von uns ist so ein Musikfreak. Ich brauche auch für jede Stimmung etwas anderes.
Cajus: Wir haben neulich über Outkast gesprochen. Die finden wir alle gut.
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Sepalot: Gestern hatten wir einen langen Abend in der Hotelbar. Da komme ich immer wieder auf die Beastie Boys zurück. Das war das krasseste Konzert, das ich jemals erlebt habe. Ich war mittendrin im
Moshpit
, bin abgegangen und es war so geil. Die Jungs haben alle Register gezogen. Ich mag die so gern, weil sie sich von allem freigeschwommen haben. Das sind eben die Beastie Boys. Die passen nirgendwo rein, die muss man immer auf dem Schirm haben.
Kapitel IV: Gern geschehen
Ihr habt alles mitgenommen, von der Dorfdisko bis zu den großen Hallen. Gibt es nach 10 Jahren Blumentopf ein Resümee?
Cajus: Wir hätten vor zehn Jahren nicht gedacht, dass wir hier sitzen würden und uns über unser fünftes Album unterhalten. Es ging mit jeder Platte einen Schritt weiter. Die Touren wurden größer, es lief immer besser.
Sepalot: Wir hätten auch vor anderthalb Jahren nicht gedacht, dass wir eine Tour durch den Nahen Osten machen würden. Und vor vier Monaten hätten wir nicht geglaubt, dass wir mal bei der ARD Beiträge produzieren. So eine Rückschau funktioniert schon auf kürzere Distanzen.
Aber auch Kleinigkeiten sind großartig. Wir hatten neulich einen kleinen Auftritt im "Jazz Unterfahrt" in München. Das ist der renommierteste Jazzclub der Stadt. Wir haben für das neue Album ein Sample des alten Müncheners Hannes Beckmann verwendet. Daraus ist eine Freundschaft entstanden, gegenseitiger Respekt. Er hat den entsprechenden Song aus den siebziger Jahren wieder in sein Programm aufgenommen und auf seinem Geburtstagskonzert haben wir das Stück zusammen mit ihm gespielt. Das war nichts Großes, aber es freut einen als Musiker.
Kapitel V: Musikmaschine
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Mit der neuen Platte habt ihr euch schwer getan. War es das jetzt? Fünf Alben und Schluss?
Cajus: Wir müssen versuchen, jedes Mal ein Stück weiter zu gehen. Auf
Musikmaschine
bin ich persönlich sehr stolz. Mit der Live-Band auf der Bühne haben wir einen neuen Kick bekommen.
Sepalot: Das hat uns an
Gern Geschehen
am meisten gestört. Wir hatten das Gefühl, uns zu wiederholen. Aus diesem Kreis wollten wir mit
Musikmaschine
ausbrechen.
Warum nicht mal ein Instrumentalalbum? Eure Live-Stücke mit Gitarre auf der Bühne hätten ja so etwas erwarten lassen.
Sepalot: Vielleicht kommt das noch, das reizt uns schon. Deshalb sind auch Songs wie "Chin Chin" auf der Platte. Aber wir wollten uns darauf nicht limitieren, darum ging es nicht. Es ist nur gut, diese Freiheit zu haben.
Cajus: Wir haben uns keinerlei Grenzen gesetzt. Wir haben von Opern gesampelt. Wir haben einen Beat gemacht, der sich nach russischem Staatszirkus anhört.
Sepalot: Ja, der war auch super, nur hat er es leider nicht auf die Platte geschafft.