//Zitate-Blog//

Zitat des Tages

Es wird viel gesagt, wenn der Tag lang ist. Und es gibt viele lange Tage »

 

//Kochblog//

Rezeptor

Unser Topf soll schöner werden? Das Zuender-Kochblog hilft »

 

//Spielen//

Wir wollen Spaß

Kommt ins Bälleparadies – alle Spiele vom Zuender gibt es hier »

 

//Newsletter//

Post von Zuenders

Was gibt es neues aus der Redaktion? Unser Newsletter informiert Dich an jedem ersten Donnerstag im Monat. Hier anmelden »

 
////

Erwachsenenkritik

"Immer mißtrauisch bleiben, Junge!"

Wenn andere Schubladen füllen, kann ich das auch: Fünf Dinge, die mich an den Erwachsenen von heute richtig stören

Im September erscheint die nächste "Shell"-Jugendstudie. Danach werden wieder alle über die Jugend diskutieren. Fernsehprofessoren werden die komischen Umgangsformen der Jungen erklären. Beckstein wird irgendwas sagen. Ich finde das langweilig und habe darum beschlossen, mir über die Erwachsenen von heute Gedanken zu machen. Das ist natürlich dünnes Eis. Erstens bin ich ja selbst schon halb erwachsen, zweitens ist jeder anders und drittens heißt über Erwachsene zu reden, über die deutsche Gesellschaft zu reden. Mir ist das aber egal. Was die können, kann ich schon lange. Hier also die fünf Dinge, die mir bei den Erwachsenen von heute am meisten Sorgen machen.

1. Erwachsene an der Macht sind gewalttätig

Die Schlimmsten wollen "intelligente Bomben" bauen und reden von militärischer "Neuordnung von Regionen". Dieses Bauklötze-Muster findet sich nicht nur bei Bush. Viele deutsche Politiker glauben, sie könnten die Armut bekämpfen, indem sie das Geld möglichst vielen Menschen nicht geben. Schlimm auch die mit zunehmendem Alter verbreitete Ansicht, Menschen müssten zum Arbeiten und friedlichen Umgang miteinander gezwungen werden. Ganz allgemein glauben Viele, nur Gewalt oder Geld helfe, um Menschen vom Richtigen zu überzeugen. Da gibt es keinen Unterschied zwischen Rechten und Linken, wenn sie Steuern oder höhere Strafen fordern. Was da hilft? Noch mal ganz von vorne anfangen: Kindergarten! Wer kein Geld verdienen und keine Position halten muss, sondern den ganzen Tag mit Singen und Malen beschäftigt ist, kommt nicht auf doofe Gedanken.

2. Erwachsene leben fast nie mit Freunden zusammen

Das einzig wirklich gängige Format ist die Kleinfamilie. Das schadet den meisten Beziehungen. Wer jahrzehntelang nur bei seinem Job Abstand von seinem Partner finden kann, verpasst die Gelegenheit, mit Menschen zusammen zu wohnen, die er unausweichlich respektieren muss. Kann es sein, dass viel Intoleranz unter uns aus dem Mangel an WGs entstanden ist? Und: Wie werden wir Mitte-Zwanzig-Jährigen in dreißig Jahren leben? Ich habe die Hoffnung, dass es viel mehr Rentner-WGs geben wird.

3. Viele Erwachsene glauben, es wäre clever, niemandem zu trauen

Unfassbar viele Menschen glauben, dass Menschen schlecht seien und man am besten immer misstrauisch bleiben sollte, um keinen Schaden zu erleiden. Dabei ist es ganz einfach: Wer anderen vertraut, bekommt Vertrauen zurück. Jeder, der es eine Weile versucht, wird es merken. Die Frage ist nur: Wie bringt man Leute dazu, es zu versuchen? Keine Ahnung.

4. Erwachsene glauben, mit Disziplin lasse sich alles erreichen

Ich kann es leider bei mir selbst beobachten: Mit meinen 27 Jahren komme ich langsam in die wilden Jahre. Ich werde immer intoleranter. Wenn ich zum Beispiel diese Gören in der Wohnung in der Wohnung unter mir höre! Können die nicht leise spielen?! Dahinter steckt der "Setze Prioritäten"- und "Konzentrier-dich-aufs-Wesentliche"-Virus. Dieser Ansatz fördert den Glauben, man könne sein Leben veralbern, wenn man es nur durchplant und auf Vergnügungen verzichtet. Scheitert man, will man wenigstens, dass den anderen nicht besser geht.

5. Erwachsene sehen ständig fern

Fernsehen ist fast immer schlimm. Es macht Einen glauben, die Welt sei ein einziges Splatter-Movie. Es schneidet den Kontakt zu den Mitmenschen ab. Wenn man nachts in die Fenster schaut, ist alles flimmerblau. Fast alle wollen sehen, was einige Wenige für sie bestimmt haben. Man stelle sich mal vor, all die, die abends Jauch zuschauen, würden Freunde treffen, im Netz surfen, auf Parties gehen oder - nähen. Stellt euch vor, die Menschen würden abends Tische vor die Tür stellen, um sich mit ihren Nachbarn zu unterhalten. Wie wenig Möglichkeiten hätten die Stress-Nachrichten, die Menschen misstrauisch zu machen? Wie wenige wären einsam? Wie schön wären die Strassen, wenn nicht Autos, sondern Menschen sie bestimmen würden?



Auch schön:

Heute wird gesteppt! - Der Tag der Erwachsenen beim ZUENDER

"Eine ganz professionelle Geschichte" - Eine Radiomacherin über Erwachsenenmusik

Nach Hause - Zuender. Das Netzmagazin


 
 



 

//  Startseite //  // Politik // Kultur // Leben // Schwerpunkte // Bildergalerien //  // Adam Green // Redaktionsblog // Rezeptor // Markus Kavka // Selim Oezdogan // Sonntagstexte //  // Zitat des Tages // Spiele //  //
//  IMPRESSUM //

 

ZUM SEITENANFANG