Die illustre Expertenrunde hat es sich zur Aufgabe gemacht, die
Globalisierung näher zu ergründen. Ist schließlich gerade Fußball, so
die Begründung. Was ist eigentlich Globalisierung? "Äh, das globale
Dorf eben…und freier Handel und so." Moderator Matze stellt wie die
Christiansen eine These in den Raum: "Die Mondialisierung am
Beispiel der Krawatte - die Globalisierung äußert sich im Bild des
universellen Geschäftsmannes." Carsten Meyer weiß sogleich einzuwenden:
"Der amerikanische und deutsche Dress sind aber nicht gleich schön. Die
amerikanischen Anzüge haben doch ganz anderes Material, das kann man
doch nicht in einen Topf werfen. Heutzutage müssen die Codes gelesen
werden können. Früher war es der Indianer mit der Feder am Hinterkopf
und das Südseemädchen mit dem Bastrock. Heute machen da feine Nuancen
den Unterschied."
Meinen die das jetzt ernst, oder machen die nur Spaß? Genau um diese
Schwebe geht es den Machern. Im übrigen verfolgen wir das Geschehen mit
dem Rücken zur Expertenrunde auf Bildschirmen - so kommt echte
Polittalk-Atmosphäre auf.
Eine Passantin findet es dagegen gar nicht lustig, dass die Künstler in
der Öffentlichkeit den Anschein einer seriösen politischen
Gesprächsrunde erwecken wollen. Ich für meinen Teil amüsiere mich köstlich über Vergleiche und Querverweise, auch wenn die
politikwissenschaftlich nicht fundiert sind. Aber diese Garantie
können echte Talkshows auch nicht liefern.
Einwurf eines Diskussionsteilnehmers: "Denken wir zurück an Babel: Damals sprachen die Menschen eine
Sprache, und als Gott merkte, dass sie einen Turm bauten, strafte er
sie mit fremden Zungen, damit sie sich nicht verstehen konnten."
Grund genug für Carsten Meyer, sich gegen eine globale Sprache
auszusprechen. Gott hätte das nicht gewollt. So fügt sich Halbwissen und Halbwissen zu Vollwissen - und das war ja das Motto der Zusammenkunft. Ein letzter Kommentar: "Du hast schöne Schuhe!" Gut zu wissen.