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Immergut

Leidenschaftliche Verklärung

TEIL 2

In den Jahren danach kehrte so etwas wie Normalität ein. 2003 wurde bei Luckau das erste Berlinova-Festival veranstaltet. Wieder Nervosität: Plötzlich spielten dort die Bands, die das Immergut groß gemacht hatten. Die Organisatoren sahen andere Festivals, die jetzt auch Fußballturniere zwischen Bands und Fans anboten. Sahen, dass auch Andere Badeseen um die Ecke entdeckten, die gemütliche Atmosphäre zum Aushängeschild machten. Gemeinsinn auf familiären, mittelgroßen Festivals, das gab es plötzlich an jedem Sommerwochenende.

Es blieb nur Weiterentwicklung. Das Immergut zog auf einen neuen Platz, der noch immer Mückenschwürme beherbergte, aber auch Platz für 1.000 weitere Trainingsjacken bot. Auch die musikalische Ausrichtung wurde geändert. Das besondere Gewicht, das das Immergut auf die einheimischen Vertreter des "melodiösen Gitarrenrocks" gelegt hatte, war zum Markenzeichen geworden. Nun luden die Organisatoren auch verstärkt internationale Bands wie Nada Surf und Chokebore ein. Mit den Puppetmastaz enterte sogar eine HipHopBand die immergute Bühne. Die Gegenreaktionen blieben nicht aus. Mia zu faschistisch. Deichkind zu kommerziell. Flowerpornoes zu alt. Therapy zu sehr Rock. Gregor Samsa zu ruhig. Okkervil River zu unbekannt. Yeah Yeah Yeahs zu bekannt. Tomte zu sehr Immergut.

Doch um das Line-Up ging es nie so sehr, wie es diese Reaktionen vermuten lassen. Es geht um leidenschaftliche Verklärung. Es geht darum, mit offenen Mund vor der Bühne zu stehen. Mit Zehn-Meter-Armen von den Lautsprecherboxen umarmt zu werden. Zu wissen, dass das Bündel einzigartiger Erinnerungen all die Mückenstiche und braunrot verstaubten Klamotten wert sind. So muss man zurück fahren und so muss man erzählen. Sonst funktioniert dieses Spiel nicht.


 
 



 

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