Interview
„Mehr Unruhe“
TEIL 5
Ich fühle mich der Gegend hier sehr verbunden. Im Ruhrgebiet hängt eine Szene an der nächsten. Da machen die Heavy Metal-Leute heimlich mit Hip-Hoppern rum, so etwas gibt es nur hier. Ich glaube, dass Eins Live kein reiner Kölner Sender sein darf. Mein Publikum sitzt nun mal nicht ausschließlich in Köln.
Ich sehe die Gefahr der Einseitigkeit, wenn sich alles an einem Ort ballt. Als Eins Live gegründet wurde legte man noch sehr viel Wert darauf, dass die Moderatoren nicht nur aus Köln stammen, um ein möglichst großes Spektrum an Leuten anzusprechen. Dieser Ansatz ist heute fast gänzlich verschwunden. Fast alle Moderatoren wohnen hier.
Hältst du dich deshalb lieber am Rande auf?
Ich habe noch nie in Köln gewohnt, sondern überwiegend in der Peripherie (Hamm, Münster, Dortmund, Solingen – Anm.d.Verf.). Ich glaube, dass die sogenannte Provinz oftmals die besseren Geschichten entwirft. Auf der anderen Seite bin ich ein großer Verehrer der Dinge, die momentan in Berlin passieren. Finde ich super dort. Die Mieten sind spottbillig, die Carbonara kostet nur vier Euro. Wenn ich Musiker wäre, hätte ich schon längst meinen Arsch dorthin bewegt.
Was würdest du an Eins Live ändern, wenn du könntest?
Mehr Wort. Mehr Geschichten von der Straße.
Was hältst du von alternativen Radioformen wie Campus-, Internetradio oder Podcasts?
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