Medien
Multikultur, ja!
TEIL 2
Ursprünglich war
Deutschland International
als Heft geplant.
Zusammen mit Susanne hatte Tanja schon vor Jahren ein Konzept geschrieben
und einen Dummy produziert. Gestorben ist die Heft-Idee nicht: Ein
neuer Dummy ist fast fertig. Noch ein paar Seiten, dann will sich Tanya
auf die Suche nach einem Verlag oder einem Investor machen. Auch dem
Print-Magazin hat sie nicht Integration als politisches Thema auf die
Fahne geschrieben. Auf Hochglanzseiten sollen unterhaltsam verschiedene
Facetten der Kultur beleuchtet werden. Es geht um Mode, Musik, Film und
Literatur gespickt mit Einblicken in Biographien, für die mehr als eine
Nation wichtig ist.
Dass das etwas mit Zuwanderungsgesetzen zu tun hat und dass man daraus politische Forderungen ableiten kann, spielt bei
Deutschland International
eine untergeordnete Rolle.
Das Leben ist das Thema. Wie bei dem Beitrag über ein
Deutsch-Argentinisches Paar, das sich beim Tango-Tanzen in Argentinen
kennen gelernt hat. Oder in der Geschichte des Chinesen, der seit
Jahren ein Restaurant in Hamburg betreibt. Oder beim HipHop-Event, bei
dem Internationalität selbstverständlich ist.
Die Macher von
Deutschland International
glauben an die
Zukunft der Multikultur und dass nationale Eitelkeiten in ihr aufgehen
werden. In wenigen Jahren wird sich zeigen, ob sie Recht haben. Dann
gibt es in Deutschland entweder eine Gesellschaft, die mit
Unterschieden zurecht kommt, oder in der sich die Fronten verhärten.
Tanya will ihr Konzept ausbauen und für die Sendung oder das Heft einen
Investor finden. Zurzeit arbeitet sie täglich für das Magazin, leben
tut sie von ihrem Wochenend-Job. Noch ein paar Sendungen, sagt sie.
Dann ist die Entwicklungsphase angeschlossen. Dann wird sich
herausstellen, ob
Deutschland International
nur ein Projekt war, oder ob das Konzept eine Zukunft hat.
Ab kommendem Sonntag läuft auf TIDE die dritte Folge der Sendung.