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Antriebslosigkeit

Müssen nur wollen?

TEIL 2

Bei meiner besten Freundin sehe ich keine Anzeichen einer Depression, warum also sitzt sie unmotiviert vor dem Fernseher, anstatt energiegeladen in der Uni-Bibliothek? Ihre Situation erinnert mich an die Zeit, als ich meine Diplomarbeit beginnen wollte. Wie gelähmt saß ich damals vor dem unüberschaubar großen Berg an Arbeit, dessen Gipfel ich nicht erkennen konnte, und kein Wegweiser war zu sehen. Anstatt mich ins Unterholz zu stürzen, blieb auch ich ziemlich lange erst mal da wo ich war, und versuchte, den Berg vor mir herzuschieben. Ich konnte mich einfach nicht überwinden, anzufangen. Was mir damals geholfen hat, war die Anschaffung einer Landkarte und ein Zeitplan, bis wann ich an welcher Wegkreuzung angelangt sein wollte. Anstatt die scheinbar nicht zu bewältigende Gebirgstour zu fürchten („die Arbeit sollte irgendwann im nächsten Jahr komplett fertig sein“), setzte ich mir konkrete Ziele („bis nächste Woche will ich das Konzept für das erste Kapitel fertig haben“), und konnte mich so mit vielen kleinen Erfolgserlebnissen zum Weitermachen motivieren. Die Antriebslosigkeit verschwand, sobald ich klare und auch erreichbare Ziele vor Augen hatte. Und bei jeder Raststation unterwegs belohnte ich mich ausgiebig. Diese Strategie wende ich bis heute in Situationen an, in denen ich unüberschaubar große Aufgaben vor mir habe und sie funktioniert fast immer.

Die Sinnfrage

Auch der schönste Arbeitsplan hilft leider nichts, wenn man nicht weiß, warum man das Ganze eigentlich macht. Die Präsentation, die Seminararbeit, oder das Leben. Hier hilft bei mir nur eines: Ich muss mir die Sinnfrage stellen, solange, bis ich meine Ziele, Wünsche und Prioritäten klar definieren kann. Wer davon überzeugt ist, dass er etwas sinnvolles und erfüllendes vorhat, wird nicht so schnell von Antriebslosigkeit davon abgehalten, es auch zu tun. Pädagogen wissen, dass diese sogenannte intrinsische Motivation der stärkste Antrieb ist, Probleme und Aufgaben zu lösen. Das sollte sich mein Kollege vielleicht mal durch den Kopf gehen lassen. Er findet das Thema seiner Präsentation langweilig. Im Grunde findet er den ganzen Job langweilig. Er könnte sich von seiner Antriebslosigkeit befreien, indem er sich nach einem neuen Aufgabenbereich umsieht. Doch wenn ich ihm das vorschlage, meint er meistens: „Nee, das ist mir viel zu anstrengend.“

Der Teufelskreis

Und hier liegt der größte Hund begraben: Die Antriebslosigkeit selbst hindert uns am meisten daran, etwas gegen die Antriebslosigkeit zu tun. Wir sind zu lahm, um gegen die Lahmheit zu kämpfen. Wir sind zu unmotiviert, um uns zu motivieren. Und plötzlich fehlt sogar der Antrieb, Dinge zu tun, die man eigentlich gerne macht. Dieser Teufelskreis hat mich zum Entschluss gebracht, nie alles auf einmal ändern zu wollen. Man kann mit etwas scheinbar winzig kleinem anfangen, nur um zu sehen: Es geht doch. Und um erstaunt festzustellen: Ich habe ja schon angefangen, etwas zu tun! Also lieber erst mal den Müll runterbringen. Einen Anruf erledigen. Sich ein erreichbares Ziel setzen. Der Rest geht dann schon leichter.

Fazit

Weiterlesen im 3. Teil »


 
 



 

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