Findet ihr auch, dass sich das klassische Männerbild in letzter Zeit verändert hat? Weg vom Mann und hin zum Jüngling? Ist der Wimpster deshalb momentan so populär?
Elke: Wir glauben, dass es so was schon immer gegeben hat. Früher war es vielleicht Mick Jagger und heute ist es Adam Green. Diesen Gegenpol zum klassischen Schönheitsideal wird es immer geben. Und obwohl der Wimpster zurzeit vielleicht mehr Beachtung als sonst erfährt, steht das Gros der Frauen dennoch auf einen anderen Typ Mann als wir, einfach weil wir auch aus einem anderen Ghetto stammen.
Inwiefern unterscheidet sich der Wimpster vom Metrosexuellen?
Nicole: Der Wimpster würde sich selbst nicht als Wimpster bezeichnen. Der Metrosexuelle hingegen schon.
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Was zeichnet einen klassischen Wimpster aus?
Elke: Er ist immer in seine Exfreundin verliebt und hat einen Hang zum Melancholischen.
Nicole: Seine Frisur sieht immer ungemacht aus, obwohl sie es nicht ist.
Wer sind eure Lieblings-Wimpster abgesehen von Vincent Gallo, der in der ersten Ausgabe zum coolsten Typen aller Zeiten gekürt wurde?
[lautes lachen]
Nicole: Der fällt da nur optisch rein, ansonsten ist der zu sehr Mann, um als Wimpster durchzugehen. Der ist Sex. Der hat so ein Fick-mich-Gesicht. So was hat ein klassischer Wimpster nicht.
Elke: Also mir gefällt Conor Oberst.
Glaubt ihr, dass so ein Heft auch umgekehrt funktionieren würde? Mit coolen Mädchen statt mit Jungs?
Elke: Klar. Wir kriegen das von Jungs auch echt oft zu hören, warum es denn so was noch nicht gibt. Im "Playboy" gibt es, glaube ich, eine Rubrik, in der sich Sabine F., von Beruf Arzthelferin, einmal im Monat nackig machen darf. Das ist aber auch nicht echt, weil Sabine F. hinterher im Photoshop aufgestylt wurde. Ich könnte mir gut vorstellen, dass so ein Pendant zu uns auch funktionieren würde. Natürlich auch nur für eine Nische. Darüber sollte man sich immer im Klaren sein, dass man damit keine Massen erreichen kann.