Das Schönste ist der Szenenwechsel. Nicht nur landschaftlich. Ein bisschen verändert sich auch immer der zwischenmenschliche Kontext. Und in der kollektiven Euphorie einer Sonnenuntergangsszene bricht sowieso jegliche Rivalität. Man erwischt sich selbst dabei, das ist der Punkt. Kann sein, dass man sich nachher wieder über den gleichen Blödsinn streitet. Aber für einen Moment kriegt man eine Ahnung, wie man mit sich selbst umgehen kann.
Die grundsätzliche Überheblichkeit des Reisenden ist immer seine Unverbindlichkeit. Er beobachtet, urteilt, und findet seine Impression so schön dass er von dort träumt, ohne dass er das Leben an diesem Ort aber jemals ausprobiert hat. Auch mit dem Zug durch Europa ist Unverbindlichkeit. Aber hier trägt man sein Leben hinaus und knetet dran rum, nicht Katharsis wie im Club, sondern Auseinandersetzung mit anderen, mit sich selbst. Also: Schnapp dir deine besten Leute!