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Mode

Unerträglich hässlich?

TEIL 2

Einer der wichtigsten Bestandteile der BBB ist „Denim“, der alles umfasst, was so mit Jeanskultur zusammenhängt. Hier waren die größten Marken mit den aufwändigsten Ständen versammelt, Marken, die diese drei Tage Unsummen gekostet haben müssen. „Replay“ hatte auf ungefähr achtzig Quadratmetern eine Blumenwiese mit stilisiertem Wald aufgebaut, auf der sich Jongleure und andere Straßenkünstler tummelten. Bei „Freesoul“ fand man einen Biergarten des Jahres 2035, umrahmt von orangefarbenen Plexiglaswänden und so erhöht, dass die Models, die an einer Ecke posierten, als hätten sie sich mal schnell auf ein Bier getroffen, auch gut zu sehen waren. Nun zahlen diese Modehäuser vielleicht nicht den gleichen Quadratmeterpreis wie zum Beispiel die T-Shirt Marke Contrast, die für drei Tage auf 8,8 Quadratmeter 2.500 Euro zahlten; all das Begleitmaterial eingerechnet muss der Aufwand jedoch gewaltig gewesen sein. Die Mode stand bei ihnen im Hintergrund, es ging vor allem um Markenpräsentation.

Unter den Namen „Milk&Honey“ (für die unabhängige Frau), Sportswear (gediegen casual) und „Superior“ (gehoben halt) verbarg sich hauptsächlich kommerzieller Mainstream. Wer ein bisschen Revolution suchte, ging zu „Fashion“ und „BBBStudio.02“ – hier herrschte eine Stimmung wie auf dem Spitalfields Market in London, mit kleinen Ständen und jungen Designern, mit bauschigen Rüschenröckchen und asymmetrischen Filzmänteln.

Auffällig war der relative Mangel an langbeinigen Schönheiten, die man auf einer Modemesse ja eigentlich erwartet hätte. Bei „Playboy Enterprises“ gab’s kein einziges Bunny, dafür jede Menge Bling. Nur die Unterwäsche- … pardon, Lingeriemarke „Pussy Deluxe/Vive Maria“ hatte zwei Mädels in durchsichtigen Hot Pants engagiert, um Werbematerial auszuteilen. Ansonsten galt: Ein schwarzes Model mit Afro und/oder ein Asiat kommen immer gut. Wir sind ja schließlich kosmopolitisch.

Der interessanteste Teil war die „Sport&Street“ und „street’couture“ Halle. Beide strahlten einen gewissen „Skateboard unterm Arm und Hip Hop im Ohr“-Charme aus, der Unterschied war, dass unter ersterem Namen die großen Häuser vertreten waren, die Street Credibility für sich zu gewinnen suchten, unter letzterem kleine Hinterhofstartups, die Abnehmer brauchten. Der neue Trend: T-Shirts sind als Ausdrucksform passé, der Turnschuh ist die neue Leinwand. Limited Edition, Gold und Silber glitzernd, handgenäht oder von einem mehr oder weniger berühmten Graffiti-Künstler bekritzelt – das Schlüsselwort ist Individualität. Sogar Adidas und Converse bieten Sneakers to Customise an.

So viel zur Mode. Aber weil ein Megaereignis wie die Bread&Butter ja nichts ohne das entsprechende Rahmenprogramm ist, gab es pro Nacht mindestens drei offizielle BBB Events. So groß war der Partystress dass die Organisatoren Shuttlebusse organisiert hatten, um partyhungrige Fashionistas von Disco zu Disco zu karren. Die MotoCusto-Party wurde wegen ihrer Exklusivität und der „Barra Libre“ (Drinks umsonst) als eines der begehrtesten Events gehandelt, in Scharen pilgerten langhaarige Jünglinge mit glitzerbestickten Baseballmützen und Mädels in kurzen Kleidchen und hohen Schühchen zum italienischen Pavillon, auf der Suche nach Glamour. Die Ernüchterung kam bei manchen schon beim Betreten der großen Fabrikhalle, die an illegale Raves erinnerte, spätestens aber beim Anblick der Toi Toi-Klohäuschen, vor denen sich aufgrund der offenen Bar schon nach kurzer Zeit lange Schlangen bildeten.

Wir sehen uns in sechs Monaten.


 
 



 

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