Die "Wassersportfreunde" trainieren auf dem Liblarer See. "Im Sommer ist das einfach super - bei Sonnenschein auf dem See paddeln und einen Ball rumwerfen", schwärmt Robin. Jetzt, im Winter, hält sich jeder Spieler alleine fit. Robin geht ins Fitness-Studio, joggt und spielt Fußball. Und ab und zu gehts auch mal auf den See Bahnen ziehen. "Beim Paddeln wird einem schon warm." Wer Kanupolo spielt, ist hart im Nehmen.
Trotzdem ist Kanupolo kein reiner Männersport. "Klar, es geht gut zur
Sache. Eigentlich holt man sich in jedem Spiel blutige Finger. Aber das
ist ja nichts Schlimmes", sagt Anne Reimers, die auch bei den
"Wassersportfreunden Liblar" spielt und Europa- und Weltmeisterin im
Kanupolo ist. Besonders die Ästhetik des Wassersports hat es ihr
angetan. "Kanupolo ist dynamisch, kraftbetont und spektakulär."
Nur Schläge mit dem Paddel sind verboten
Spielen kann im Prinzip jede und jeder - jünger als zehn Jahre sollten die Spieler allerdings nicht sein. "Es gehört viel Koordinationsvermögen dazu", sagt Robin. Vertrauen zum Wasser sollte man auch mitbringen, meint Anne. "Manche Frauen haben Angst, mit dem Boot umzukippen."
Abtauchmanöver können schon mal passieren denn fast alles ist erlaubt: Den Gegner mit den Armen wegschieben, mit dem Boot anfahren und sogar zum Kentern bringen. Nur Schläge mit dem Paddel sind verboten.
Kanupolo wurde im 19. Jahrhundert in England entwickelt. In Deutschland wurde es 1926 zum ersten Mal gespielt, geriet dann aber Mitte des vergangenen Jahrhunderts etwas in Vergessenheit. Inzwischen steigen die Mitgliederzahlen wieder: 1991 gab es nur 24 Männer- und 12 Damenteams, heute sind es doppelt so viele, sagt Jochen Schröder vom Deutschen Kanuverband. Auch die Zahl der Schülermannschaften hat sich erhöht: von 5 im Jahr 1990 auf heute 30.