//Zitate-Blog//

Zitat des Tages

Es wird viel gesagt, wenn der Tag lang ist. Und es gibt viele lange Tage »

 

//Kochblog//

Rezeptor

Unser Topf soll schöner werden? Das Zuender-Kochblog hilft »

 

//Spielen//

Wir wollen Spaß

Kommt ins Bälleparadies – alle Spiele vom Zuender gibt es hier »

 

//Newsletter//

Post von Zuenders

Was gibt es neues aus der Redaktion? Unser Newsletter informiert Dich an jedem ersten Donnerstag im Monat. Hier anmelden »

 
//GEFüHL//
Seiten: « 1 | 2

Gefühlslupe

Fiese Frisur

TEIL 2

„Und jetzt vielleicht noch ein bisschen – toupieren?“

Nun ja. Wenn sie nicht ganz blond ist, versteht und unterlässt sie das von mir Verpönte. Wobei ich übrigens absolut nichts gegen Blond habe. Eine Haarfarbe, die ich einem früheren Unfall verdanke, auch wieder bei so einem Szene-Friseur. Der Typ erklärte mir, er könne sich „voll gut“ einen Mix aus Honig und Rot vorstellen, über meine dunkelblonden Haare gekippt. „Lass mich mal machen“, waren die letzten Worte, die ich von ihm vernahm. Einige Zeit später wedelte er mir - „voilà!“ - mit Schwung das Handtuch vom Kopf. Das Lächeln rann mir vom Gesicht wie Wasser von der Wetterjacke.

Mittlerweile habe ich mich an das Blond gewöhnt, das anfänglich indiskutable Gelb durch Silber aufgefangen. Jetzt liebe ich meine blonden Haare. Als Blondine kommt man viel besser durchs Leben: Wenn man unterschätzt wird, hat man die großartige Möglichkeit, andere mit einer Persönlichkeit zu überraschen, die gar nicht mehr mit einer solchen gerechnet haben. Wirkt dann umso nachhaltiger. Hab ich nur meinem Friseur zu verdanken. Aber söhnt mich das aus mit seiner Zunft? Nein. Denn man sieht anschließend nie so aus, wie man aussehen will, auch wenn es anfänglich gut läuft. Wie heute. Ich teste gerade einen neuen Friseur, ein kleiner Laden, nette Leute, eine witzige Einrichtung mit Weihnachtsbaum in schrägem Pink und Discokugeln. Aus den Lautsprechern das neue Album von Madonna, aber vor allem: eine Friseurin, die keinen Piep über meine Haare macht. Schneiden. Färben. Föhnen. Fertig. Sie lächelt mich im Spiegel an. „Und jetzt vielleicht noch ein bisschen – toupieren?“. Ehe ich was sagen kann, hantiert sie drauflos. Zähneknirschend, aber hoch erhobenen Hauptes verlasse ich den Laden. Klaube einige Meter weiter das Strickmonster aus meiner Manteltasche, das ich sonst eher selten überstreife. Nie war die Wollmütze so wertvoll, wie heute.


 
 



 

//  Startseite //  // Politik // Kultur // Leben // Schwerpunkte // Bildergalerien //  // Adam Green // Redaktionsblog // Rezeptor // Markus Kavka // Selim Oezdogan // Sonntagstexte //  // Zitat des Tages // Spiele //  //
//  IMPRESSUM //

 

ZUM SEITENANFANG