Hierzulande sind es noch Künstler wie Jim Avignon, die mit ihren Figuren den Ton angeben. „Wem ein Bild etwas sagt, soll es auch mitnehmen können“, sagt Avignon, der auf dem Pictoplasma-Festival als Musiker auftrat. Er versucht den Spagat zwischen Kunst und Kommerz, indem er seine Bilder zu bezahlbaren Preisen verkauft. Geld verdient er, weil große Firmen wie British Airways, Swatch und Rover ihre Produkte mit seinen Figuren bemalen lassen.
Vieles spricht dafür, dass die Characters unser Leben noch stärker prägen werden: Videoclips und Visuals lassen animierte Comicfiguren tanzen, Sprayer zeichnen menschenähnliche Gestalten an die Wände und die Werbung überschüttet uns mit Bausparfüchsen, Camelen und magentafarbenen Panthern – speziell im Internet. Denn diese Werbeträger sind billiger als jeder Promi und sprechen jede Sprache, ohne zu reden. Nicht umsonst hat Hello Kitty zwei Augen, zwei Ohren, eine Nase – und keinen Mund.