Schaltjahr
Danke, Gregor. Danke!
Dieser Herr hat dir einen Tag geschenkt: Den 29. Februar gibt es nur alle vier Jahre. Aber was damit anstellen? Zuender hat 24 Vorschläge für den Schalttag
Ein Kalenderjahr hat 365 Tage, so steht es in jedem Schulbuch. Dem Universum ist das egal, astromisch betrachtet dauert ein Jahr etwa einen Vierteltag (fünfeinhalb Stunden) länger. Diese Zeit braucht die Erde, um einmal die Sonne zu umkreisen.
Wer jetzt glaubt, auf ein ganzes Jahr gerechnet wären die paar Stunden nicht schlimm, denkt zu kurz. Multipliziere die Diffezenz mal mit ein paar hundert Jahren: Dann ist im Sommer plötzlich Weihnachten, der Osterhase hoppelt durchs Herbstlaub, im Juni werden die Tage plötzlich kürzer ein Riesenchaos.
Darum haben schon die alten Ägypter alle vier Jahre einen Schalttag eingeführt. So, wie wir ihn an diesem Freitag auch erleben.
Der verkniffen dreinschauende Mann auf dem Bild links (Papst Gregor XIII) hat das Schaltjahr also nicht erfunden, aber er war es, der die bis heute gültige Regelung in seinen Gregorianischen Kalender geschrieben hat. Wir danken also dem alten Gregor für diesen geschenkten Tag!
Und jetzt? Tun wir einfach so, als wäre nichts geschehen und gehen arbeiten, lernen, schlafen wie immer? Wahrscheinlich ist das so, aber man wird ja wohl mal überlegen dürfen, was man mit so einem Tag alles anstellen könnte. 24 Vorschläge von Zuenders:
Idee 1 : Mal kurz ausrechnen, welche Jahreszeit jetzt draußen wäre, hätte Papst Gregor XIII im Jahr 1582 den Schalttag abgeschafft, anstatt die Regelung zu verbessern
Idee 2: Je ein Päckchen von diesen Salzsorten kaufen : Jodsalz, Ursalz, Meersalz, Kräutersalz, Himalayasalz, Streusalz, Kristallsalz. Nun testen, ob man einen Unterschied schmeckt
Idee 3: Mal den ganzen Kram erledigen, den man im Leben so machen soll : Baum pflanzen, Haus bauen, Kind zeugen, Buch schreiben
Idee 4 : Bloß keine Beziehung anfangen wird blöd mit den Jahrestagen
Idee 5 : Sich selbst mal ausführlich loben . Für alles
Idee 6 : Neue Kategorien für Stadt-Land-Fluss ausdenken
Idee 7 : Die Namen aller Farben , die man kennt, aufschreiben
Idee 8 : Das Gewürzregal alphabetisch sortieren
Idee 9 : Leute, die einen früher in der Schule gepiesackt haben, im Internet suchen und sich darüber lustig machen, was aus ihnen geworden ist
Idee 10 : Auf Spam-Mails antworten
Zweite Seite: Was man mit Pornofilmen und Löffelbiscuit anstellen kann "
Idee 11 : Jemanden für das Bundesverdienstkreuz vorschlagen. Macht man beim jeweiligen Ministerpräsidenten des Bundeslandes, in dem der oder die Verdienstvolle wohnt
Idee 12 : Auf offener Straße das Schloss des eigenen Fahrrads knacken und herausfinden, wann jemand die Polizei ruft
Idee 13 : Waffeln backen. Waffeln sind super !
Idee 14 : Eine Handvoll Porno-Videos ausleihen und bei allen Sexszenen vorspulen
Idee 15 : Mit einer Drückerkolonne vom Tierschutzbund darüber diskutieren, ob die Tatsache, dass Tiere nicht freiwillig zum Frisör gehen wirklich das einzige ist, das den Menschen vom Tier unterscheidet
Idee 16 : Beim Telefonieren drei Mal hintereinander sagen und dann beim anrufen und fragen, ob man jetzt unter Terrorismus-Verdacht stehe
Idee 17
: Mit Blumenzwiebeln ein Grafitti setzen und
im Frühling freuen
Idee 18 : Tiramisu machen und das Löffelbiscuit dafür selbst backen
Idee 19 : Eine Stunde lang interessante, aber im Grunde völlig unwichtige Dinge in Blogs zu lesen. Moment, das machen wir sowieso schon jeden Tag
Idee 20 : Mit der U-Bahn mal bis zur Endhaltestelle fahren
Idee 21 : Mit einem Audioprogramm die Musik von Webseiten und Internetradios aufnehmen und daraus ein Mixtape basteln wie früher
Idee 22 : Allen Leuten, bei denen man sich schon ewig mal melden wollte, einen Cent auf ihr Konto überweisen und im Feld Verwendungszweck eine nette Nachricht hinterlassen
Idee 23 : In der die Liste aller preußischen Kriegsschiffe auf ihre Korrektheit überprüfen
Idee 24 : Alle Vorschläge vergessen und einfach eine ganze Staffel 24 am Stück schauen
10 /
2008
ZEIT ONLINE