POP

Klingt wie Britney Spears

Gwen Stefani ist nicht zu bremsen. "The sweet Escape" heißt ihr neues Album, auf dem Blümchenpop auf HipHop-Beats trifft.

Von Julia Gudzent

Für ihr letztes Album "Love Angel Music Baby" schaffte sie sich doch tatsächlich eigens vier japanische Helfer an, die ihr auf Schritt und Tritt folgten. Daneben warf sie mit "L.A.M.B." eine Bekleidungsmarke auf den Markt, schauspielerte in dem Hollywoodfilm "Aviator" und bekam ein Kind. Anscheinend hat Stefani noch immer nicht genug zu tun: "The sweet Escape" heißt ihr neuestes Album.

Das Hingeworfene, Entwurfshafte ist geplant: The Alchemist – der Produzent, der aber nur als Tracklist-Beauftragter im Kleingedruckten geführt wird – hat "The Re-Up" nicht als Mixtape, sondern wie ein Mixtape gemischt. Die Cuts sind kurz und detailscharf – es könnte sich auch um ein ganz normales Eminem-Album handeln, das den Karriererücktritt mit dem "Curtain Call" ungeschehen macht. "The Re-Up" ist weder das eine noch das andere, es ist beides, alles und nichts: Eine schöne Strategie, sich Marktmechanismen und -Zuschreibungen zu entziehen und stoisch das Trailer-Park-Leben zu dokumentieren. Hauptsache, es kracht.

Eminem, "The Re-up" (Shady / Interscope)

Der Tonkopf in dieser Woche:

Das White-Trash-Mixtape - Eminem rappt über das Leben in der Wohnwagensiedlung

Wie aus dem Märchen - Joanna Newsom lässt auf ihrem neuen Album "Ys" Raum für Spekulationen

Ein Geschichtenerzähler - Olli Schulz traut sich auch mal, Dinge blöd zu finden

Drüber reden? - Der Tonkopf hat hier im Forum seinen Platz

Nach Hause - Zuender. Das Netzmagazin

49 / 2006
ZEIT online