Homosexualität
"Da hilft dir kein Polizist"
Luzau ist 38 Jahre alt, er engagiert sich für Schwule und Lesben. Aus seinem Heimatland Kongo musste er flüchten, aus Uganda schob man ihn ab. Heute lebt er illegal in Nairobi
Ich bin im Kongo geboren und aufgewachsen. Wenn dort jemand erfährt, dass du Männer magst, bist du vogelfrei. Dann hilft dir kein Polizist, wenn dich jemand verprügelt. Letztes Jahr bin ich nach Uganda geflüchtet. Erst hat man mir dort Asyl gewährt. Dann wurde das Asyl nicht verlängert, weil der Beamte erfuhr, dass ich mich für Schwulenrechte engagiere. Jetzt lebe ich illegal in Nairobi. Manchmal schreibe ich Zeitungsartikel über die Lage von Lesben und Schwulen in Afrika und ich engagiere mich bei Menschenrechtsorganisationen. Zwar gibt es auch in Kenia ein Gesetz, das Homosexualität verbietet und mit bis zu vierzehn Jahren Gefängnis bestraft, wenn man erwischt wird. Aber hier kann man alles sagen, was man denkt, und wird nicht verhaftet. Beim Welt-AIDS-Tag haben wir eine kleine Gay Parade veranstaltet und auch beim Weltsozialforum durften wir sprechen. Das war vor einigen Jahren undenkbar. In Nigeria soll es ein Gesetz geben, das jeden bestraft, der einem Homosexuellen hilft. Wer eine Kneipe hat und Schwule toleriert, kann dann verhaftet werden. Und in Zimbabwe bezeichnet Präsident Mugabe alle Lesben und Schwule als ‚Hunde’.
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99 /
2007
ZEIT ONLINE