Populismus

Kriminelle Taschentücher raus!

Wenn der Wahlkampf naht, werden Politiker gerne populistisch. Was steckt dahinter? Reale Gefahr oder nur Effekthascherei? Wir haben sechs Fälle ausgesucht - urteilt selbst!

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1. Die Unterschriftensammlung

Kurz nach Amtsbeginn der rot-grünen Bundesregierung im Herbst 1998 startete die CDU eine bundesweite Unterschriftensammlung gegen die geplante Einführung der doppelten Staatsbürgerschaft. Die Aktion beeinflusste vor allem den hessischen Landtagswahlkampf. Sozialdemokraten und Grüne kritisierten die Kampagne scharf: sie setze auf Vorurteile der Bürger gegen Ausländer. Geblieben ist aus dieser Zeit die überlieferte Frage: „Wo unterschreibe ich gegen Ausländer?“ Bundesweit unterschrieben etwa fünf Millionen Menschen den Vordruck.

SPD-Ministerpräsident Hans Eichel gab sich wenige Wochen vor der Wahl noch unbeeindruckt: „Wenn die CDU den Stammtisch will, kann sie ihn haben.“ Ein Fehler: Roland Kochs CDU, vor Beginn der Kampagne in Umfragen weit zurück, schlug die SPD überraschend, Koch wurde neuer Ministerpräsident .

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02 / 2008
ZEIT ONLINE