Mit Sarah Palin hat McCain versucht, die Evangelikalen zu erreichen. Wie denkt die jüngere Generation über sie?
Wir haben über Palin keine Daten. Die Attraktivität McCains unter den Evangelikalen und den Wiedergeborenen hat sie aber nicht wesentlich gesteigert. Sie hat weder junge, noch ältere Evangelikale für McCain erwärmt.
Wie wird das gesellschaftliche Engagement der Evangelikalen in Zukunft aussehen? Zurück zu missionarischer Arbeit, ohne politisches Engagement?
Viele werden versuchen, einen Ort zu finden, an dem man etwas verändern und Einfluss nehmen kann, ob das nun im Bildungs- oder Sozialbereich, in der Regierung, im Geschäftlichen oder in den Medien ist. Andere Christen werden herausfinden, dass sie ihren Glauben am Besten an ihrem Arbeitsplatz ausleben können. Wir werden begabte Christen sehen, die in ihren Gemeinden arbeiten und auf ihrem Arbeitsplatz und in der Wirtschaft dem Allgemeinwohl dienen. Das wird die neue missionarische Arbeit sein.
Was dann auf einer persönlichen, nicht mehr auf einer politischen Ebene passiert...
Korrekt.
Aber die Veränderung der Gesellschaft bleibt eine Priorität?
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Ich denke schon. Aber nicht mehr so wie früher. Wir werden soziale Veränderung und soziale Gerechtigkeit stärker betonen. Für junge Evangelikale ist das Christentum nicht nur eine Privatsache mit dem Versprechen auf Erlösung, sondern eine öffentliche Angelegenheit, die eine neue Sicht auf die Probleme unseres Planeten eröffnet.