Naher Osten

Der halbe Weg zum Frieden

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Der ägyptische General Gamal Abdel Nasser brachte sich 1954 mit einem Militärputsch an die Macht. Im Jahr 1956 verstaatlichte er den Suezkanal , woraufhin Israel, Großbritannien und Frankreich eine militärische Intervention begannen. Obwohl Ägypten in dem Konflikt unterlag, erlangte Nasser in der arabischen Welt große Popularität. Spätestens als sich Ägypten und Syrien 1958 zur "Vereinigten Arabischen Republik" unter seiner Präsidentschaft zusammenschlossen, wurde Nasser als Ikone des arabischen Nationalismus verehrt.


Das Video zeigt Fotos und Propaganda-Plakate – zusammengeschnitten von einem Anhänger Nassers

Nasser war bekennender Antisemit, der fest an die Echtheit der " Protokolle der Weisen von Zion " glaubte und dessen Ziel es war, Israel auszulöschen. Die mit ihm verbündete Sowjetunion hatte bereits 1966 ein Szenario zur Besetzung Israels durch Ägypten erarbeitet, den "Schild-und-Schwert-Plan". Im Mai 1967 ließ Nasser seine Truppen an der Grenze zu Israel aufmarschieren und sperrte die Straße von Tiran, Israels strategisch bedeutsamen Zugang zum Roten Meer. Er verkündete: „Unser Ziel ist die Zerstörung Israels. Das arabische Volk ist bereit, zu kämpfen."

Israel nahm die Bedrohung durch Ägypten zum Anlass für einen kurzen, aber vernichtenden Feldzug gegen Ägypten, Syrien und Jordanien – den Sechstagekrieg. Zwischen dem 5. und 10. Juni 1967 bombardierte die israelische Armee ägyptische und syrische Militärflughäfen und zerstörte fast die gesamte Luftwaffe. Die Sanai-Halbinsel, der Gazastreifen, das Westjordanland, die Altstadt von Jerusalem, sowie die Golan-Höhen wurden besetzt.

Die Vereinten Nationen verabschiedeten wenige Monate später die Resolution 242 , welche die Rückgabe der besetzten Gebiete forderte. Doch bald begann Israel mit dem Bau von Siedlungen. Noch heute sind weite Teile der damals eroberten Gebiete in israelischer Hand.

Der Sechstagekrieg zerstörte alle Illusionen der Araber, Israel vernichten zu können. Nasser verlor seinen Nimbus als Führer der arabischen Welt. Als er am 1.Oktober 1970 starb, begleiteten dennoch acht Millionen Menschen den Trauerzug.

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48 / 2007
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