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Rassismus und HipHop

Im Land der Schweiger

TEIL 2

Indem man alle zur Verantwortung zieht. Ihr könnt euch nicht wegdrehen und sagen: „Das wollen die Jugendlichen“. Welches vierzehnjährige Mädchen möchte sich denn als Bitch sehen? Ich kenne keine! Welcher afrodeutsche junge Mann will sich als hyperpotenter Stecher sehen? Das ergibt keinen Sinn. Der Verlag der Bravo trägt eine Verantwortung, der er sich nicht stellt. Und das muss man denen sagen.
Es ist lächerlich, verantwortungslos, fast schon rassistisch, zu sagen: „Das ist eben so“. Die Frage ist, warum lässt man es zu, dass sich Leute mit einem Migrationshintergrund selbst zugrunde richten? Alle irrationalen Ängste, die manche vielleicht haben, wenn sie in der Bahn neben türkisch-deutschen oder afrodeutschen Jugendlichen sitzen, werden von Bushido, Sido oder B-Tight bestätigt. So entsteht Rassismus.

Wie kann man den verhindern?

Indem man eine öffentliche Diskussion beginnt und auch andere Meinungen verbreitet. Die meisten Deutschen mögen es einfach, zu schweigen. Sie haben nach dem Mord an Alberto Adriano geschwiegen und ebenso bei dieser Neger Neger-Kampagne. Deutschland ist ein Land von Schweigern. Aber man kann die Verantwortung nicht der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien , den Schulen oder der Plattenindustrie zuschieben. Die Menschen, die sich mit Hip Hop identifizieren, müssen dieses Thema besetzen und ihre Werte verteidigen. Schweigen heißt dagegen, solche Aussagen zu billigen.

Gab es Reaktionen auf eure Petition?

Viele Leute waren erleichtert, dass es eine Gegenmeinung gibt und dass sie geballt geäußert wurde. Wir bekamen Feedback von Leuten, die sich noch gar nicht mit dem Thema auseinandergesetzt hatten, die aber auch keine Sympathie hegen für das, was Aggro Berlin oder andere Rapper machen.
Auch Aggro Berlin hat sich geäußert, das ist neu. Dieses Mal wurde das Label aber zu einer Antwort gezwungen. Ich denke, weil unsere Kritik gerechtfertigt ist. Außerdem kommt sie aus der Szene, von den Leuten, die maßgeblich am Erfolg des deutschen Hip Hop beteiligt waren, den Pionieren dieser Kultur. Unsere Meinung ist nicht nur wichtig, sondern wir sind eine Instanz.
Wir können nicht zulassen, dass irgendwelche postpubertären Jugendlichen eine Kultur zugrunde richten, die uns zu verantwortungsbewussten Menschen gemacht hat. In der man sich gegenseitig mit Respekt begegnet. Wir können nicht zulassen, dass irgendwelche hirnverbrannten Rassisten das kaputt machen.

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