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Schwule Väter

"Papa, bist du eine schwule Sau?"

TEIL 2

Hannes schläft gerne mit seiner Frau, sagt er. Er genießt die Wärme und Vertrautheit, die zwischen ihnen ist. Trotzdem lebt er seine Sexualität auch mit Männern aus, hat immer mal wieder One-Night-Stands und kurze Affären. Nur einen festen Freund will er nicht. Das könnte er seiner Frau nicht antun.

Im Gegensatz zu vielen anderen schwulen Ehemännern hat Hannes seiner Frau reinen Wein eingeschenkt, bevor er um ihre Hand angehalten hat. Sie wollte sich trotzdem auf diese Ehe einlassen, weil sie ihn liebte. Genau wie er sie. Als Menschen, wie auch als Frau. Trotzdem würde er sich nicht als bisexuell bezeichnen. "Ich bin schwul", sagt Hannes. Leicht ist das für seine Frau nicht. Aber sie haben sich arrangiert, auf ihre Art.

Drei Kinder haben die beiden im Laufe der Jahre bekommen, zwei Jungen und ein Mädchen. Der Jüngste wohnt immer noch bei ihnen. Von der Homosexualität ihres Vaters wissen die Kinder nichts, zumindest hat Hannes nicht mit ihnen darüber geredet. Warum auch? "Kein Kind interessiert sich für das Sexleben der Eltern", sagt Hannes. Dennoch glaubt er, dass sie etwas ahnen. In Hannes Bücherregal stapelt sich schwule Literatur. Selbst im gemeinsamen Schlafzimmer hängen homo-erotische Fotografien. Aufnahmen in schwarz-weiß, leicht verschwommen. Erst beim näheren Hinsehen erkennt man, dass es sich um nackte Männer handelt.

Früher hat Hannes sich gewünscht, dass seine Kinder ihn auf sein Schwulsein ansprechen. Haben sie aber nicht. Das muss er akzeptieren.

"Neben meiner Frau zu schlafen war ein Alptraum."

Rainer aus der Hamburger Selbsthilfegruppe "Schwule Väter" weiß, dass viele homosexuelle Ehemänner nur bei ihrer Familie bleiben, weil sie Angst vor den möglichen Konsequenzen haben. Aus der gewohnten Umgebung gerissen zu werden, Freunde und Verwandte zu verlieren, die Kinder nicht mehr sehen zu dürfen. "Dabei geschieht es so gut wie nie, dass der Kontakt zu den Kindern abbricht", sagt Rainer. Und selbst wenn einige Menschen sich nach dem Coming-Out distanzieren würden, "hinterlässt das weniger seelischen Schaden, als wenn man sich ein Leben lang versteckt."

Weiterlesen im 3. Teil »


 
 



 

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