Elektro

Geschmackvoll unsortiert

Auf "DJ Kicks" mischt Annie ihre Plattensammlung wild durcheinander. Und beweist dabei Geschmack

Boris Fust

Verpackung oder Inhalt? Man mag ja trefflich darüber streiten, ob Annie nun wirklich Norwegens Alternativ-Kylie ist oder ob ihr Album „Anniemal“ doch nur seichtes Pop-Lolita-Gedöns („Chewing Gum“) versammelt. Hype hin, Hype her: Auf jeden Fall trifft es zu, dass sie eine große Plattensammlung besitzt, mit der sie zudem ganz hervorragend umzugehen weiß.

DJane wollte Anne Lilia Berge-Strand zwar nie werden. Doch dann machte sie in Bergen den „Pop Till You Drop“-Club auf, verlegte ihren Lebensmittelpunkt tief in die Nacht und legte Platten auf, bis andere Leute Mittagspause machten. Ihr Beitrag zu „DJ Kicks“ – jener Mix-Serie des Abchecker-Elektronik-Labels !K7 – zeigt: Hinter wie unter den Decks geht’s nicht um kunstvolle Cuts, spitzenmäßiges Spinning oder krasse Crossfades. Sondern um Geschmack und Repertoirewissen.

Annies „DJ Kicks“ ist in Wirklichkeit kein Club-Mix, sondern angelegt wie ein Mix-Tape. Die Fades erledigt der alte Op:l Bastard Timo, Annie selbst beschränkt sich darauf, nonchalant Le Tigre („Nanny Nanny Boo Boo“), die cheesy Cheerleader-Hymne „I want Candy“ von Bow Wow Wow und den baufälligen Schweinerock von Death From Above 1979 („Black History Month“) zu verbraten. Einen erkennbaren Zusammenhang hat das Sammelsurium von Fiesitäten der 70er, 80er und von heute zwar nicht. Aber wer Durchhörbarkeit will, kann ja auch das Formatradio einschalten.

Annie: „DJ Kicks“ (!K7 / Rough Trade)

Boris Fust

Verpackung oder Inhalt? Man mag ja trefflich darüber streiten, ob Annie nun wirklich Norwegens Alternativ-Kylie ist oder ob ihr Album „Anniemal“ doch nur seichtes Pop-Lolita-Gedöns („Chewing Gum“) versammelt. Hype hin, Hype her: Auf jeden Fall trifft es zu, dass sie eine große Plattensammlung besitzt, mit der sie zudem ganz hervorragend umzugehen weiß.

DJane wollte Anne Lilia Berge-Strand zwar nie werden. Doch dann machte sie in Bergen den „Pop Till You Drop“-Club auf, verlegte ihren Lebensmittelpunkt tief in die Nacht und legte Platten auf, bis andere Leute Mittagspause machten. Ihr Beitrag zu „DJ Kicks“ – jener Mix-Serie des Abchecker-Elektronik-Labels !K7 – zeigt: Hinter wie unter den Decks geht’s nicht um kunstvolle Cuts, spitzenmäßiges Spinning oder krasse Crossfades. Sondern um Geschmack und Repertoirewissen.

Annies „DJ Kicks“ ist in Wirklichkeit kein Club-Mix, sondern angelegt wie ein Mix-Tape. Die Fades erledigt der alte Op:l Bastard Timo, Annie selbst beschränkt sich darauf, nonchalant Le Tigre („Nanny Nanny Boo Boo“), die cheesy Cheerleader-Hymne „I want Candy“ von Bow Wow Wow und den baufälligen Schweinerock von Death From Above 1979 („Black History Month“) zu verbraten. Einen erkennbaren Zusammenhang hat das Sammelsurium von Fiesitäten der 70er, 80er und von heute zwar nicht. Aber wer Durchhörbarkeit will, kann ja auch das Formatradio einschalten.

Annie: „DJ Kicks“ (!K7 / Rough Trade)

41 / 2005
(c) ZEIT online