BOSSA NOVA

Cover ihrer selbst

Ooops, they did it again: Nouvelle Vague trauen sich doch tatsächlich, ein zweites Mal ein Album voller Coversongs im gewohnten Bossa-Nova-/Barmusik-Style zu produzieren. Kann man das wirklich bringen? Anscheinend kann man

Von Julia Gudzent

„Bande à Part“ besteht erneut ausschließlich aus Coversongs. Da ist einmal „Dancing with myself“ von Billy Idol, „The killing Moon“ von Echo & the Bunnymen und natürlich darf auch Bauhaus mit „Bela Lugosi’s dead“ nicht fehlen. Doch war auf dem ersten Album von Nouvelle Vague mit den Dead Kennedys und XTC nicht nur die Songauswahl besser. Mit ihren Bossa-Nova-Tanzsongs hatten Nouvelle Vague damals den Aha-Effekt auf ihrer Seite. Doch ein zweites derartiges Album aufzunehmen, ist nicht nur mäßig einfallsreich: Die Welt hat wirklich nicht drauf gewartet. Auch wenn Marc Collin und Olivier Libaux dieses Mal mit verschiedenen Gastsängerinnen wenigstens ein wenig Abwechslung in ihr Konzept bringen wollten, klingt ihr zweites Werk genau wie die Nummer eins – nur abgedroschen. Eine gute Idee sollte eben niemals zu sehr ausgeschlachtet, sondern lieber weiterentwickelt werden.

Nouvelle Vague, „Band à Part“ (PIAS)

20 / 2006
ZEIT ONLINE