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POP

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Einst sollten feinstens austarierte Scritti-Politti-Platten die Menschen aufklären. Die Message musste raus an die Leute, aber zunächst musste sich vierzehn Tage lang ein geeigneter Snare-Sound ausgedacht werden. Die vergangenen sieben Jahre ist Green Gartside dann auch lieber in den Pub gegangen. Bis ihm plötzlich wieder Snare-Sounds eingefallen sind

Und wenn ihm dann ein paar Snare-Sounds und geeignete Editiermöglichkeiten auf dem Weg dorthin eingefallen sind, hat er schnell noch etwas bestellt, sich mit Freunden unterhalten und das ganze Gedöns wieder vergessen. Auch daheim im stillen Kämmerlein wollten die Phantasmagorien sich nicht wieder in den Bewusstseinsvordergrund schieben. Eine herrliche Gelegenheit also, ebenso unbefangen wie urplötzlich wieder ein Album aufzunehmen. In den Werkkörper von Scritti Politti reiht sich „White Bread Black Beer“ nicht so ganz widerstandslos ein, schließlich gab es nach jeder mehrjährigen Veröffentlichungspause dramatische Stilwechsel. Neiuerdings ist Scritti Politti eine Gitarrenpopband mit Beach-Boy-haftem Gesang, großen Hallräumen (für die aber niemand aus Los Angeles eingeflogen werden musste, Gartside nahm ganz allein in seinem Haus in Hackney auf), komplizierten Harmonien, die sich nichtsdestotrotz ohne Schwierigkeiten in Ohr, Herz und Hirn schrauben. Man könnte auch Neo-Folk dazu sagen, wenn man nicht alle Latten am Zaun und die großartigen 80er-Computerfunkpassagen auf „After Six“ überhört hat. „Oh Jesus, keep your Love away from me“, singt Gartside dazu, ein paar Textzeilen weiter geht es dann nicht ohne Worte wie „justice“. Scritti Politti bleiben sich und der Welt eben nichts schuldig. Die Zeichen, dass Scritti Politti nicht sofort nach Erscheinen dieser Platte wieder Seltenheitswert bekommen, stehen glänzend günstig: Green Gartside hat – nach 26 Jahren Bühnenabstinenz! – das neue Material bereits live gespielt. Im Pub, zusammen mit Freunden.

Scritti Politti, „White Bread Black Beer“ (Rough Trade)


 
 



 

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