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SINGER/SONGWRITER

Gut, ganz ehrlich

„Yesterday you asked me to write a pleasant song. I do my best now ...“, singt der Ire Damien Rice auf „9“, seinem zweiten Album. Das ist natürlich gelogen. Sowas würde man von ihm schließlich zu allerletzt erwarten. Also versucht er es erst gar nicht.

Im Singer/Songwriter-Genre ist man gern melancholisch, lamentiert stilvoll über Liebe und Leben. Damien Rice ist Spezialist auf diesem Gebiet. Seit seinem internationalen Hit „The Blower’s Daugther“ weiß das auch beinahe die ganze Welt. Jedenfalls der Teil, der Filme mit Julia Roberts schaut. In „Hautnah“ traf dieser Song genau die Stärken des Films: schonungslose Ehrlichkeit und kompromisslose Aufrichtigkeit.

Auf „9“ verlässt sich Rice größtenteils auf die Basics des Songwriter-Handwerks: Pianomelodien, eine leise Akustikgitarre, eine leidende Stimme, mal brüchig, mal kraftvoll. Dann, plötzlich: das große Drama. Violinen! Cellos! Trompeten! Einmal die Orchesterkarte rauf und runter, bitte! Als wolle er dem Beziehungsmist, der ihn umtreibt, mit anschwellenden Streichern beikommen. Dass bei dieser Mischung keine glückliche Popmusik heraus kommt, ist klar.

Damien Rice hat sich drei Jahre Zeit gelassen für dieses Album. Vielleicht hat er das Misstrauen gespürt, dass viele ihm entgegenbrachten. Ist er jetzt ein guter, ehrlicher Songwriter? Oder doch bloß ein Mainstream-Pop-Konstrukt, auf Authentizität gebürstet? „9“ beantwortet diese Fragen: ersteres stimmt. Mit dem Duett „9 Crimes“, „The Animals were gone“ und „Accidental Babies“ beglückt er die alten Fans, beweist aber bei anderen Songs Mut zum Experiment. Bei „Rootless Tree“ ist ihm gar zum Schreien zumute, und er haut ein herzhaft-irisches „Fuck you!“ raus. In „My, my Yoke And I“ verzerren Gesang und Gitarre, bis man sich in einem guten Grunge-Song wähnt. Gut, dass sich Damien Rice nicht auf seinem früheren Sound ausgeruht hat.

Damien Rice, „9“ (Warner)

Der Tonkopf in dieser Woche:

Alles ist anders - Sido wird seriös

Sie sind erwachsen geworden - Nach fünf Jahren Pause die All Saints ein neues Album

Verschenktes Potenzial - Ladyfinger gefährden das gute Image des Labels Saddle Creek

Drüber reden? - Der Tonkopf hat hier im Forum seinen Platz

Nach Hause - Zuender. Das Netzmagazin


 
 



 

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