METAL
Mit Serj und harter Gitarre
Es grenzt an ein Wunder, dass es die Deftones noch gibt. Wegen eines Streits stand die Band kurz vor dem Aus. Doch die Jungs aus Sacramento rauften sich wieder zusammen und nahmen "Saturday Night Wrist" auf
Von Julia Gudzent
Fanden sie sich am Anfang ihrer Karriere noch inmitten von Bands wie Papa Roach und Limp Bizkit wieder, befreiten sich die Deftones mit "White Pony" spätestens im Jahr 2000 aus dem NuMetal-Genre. Auch wenn man die Anfänge der Band noch immer hören kann, sind die Deftones inzwischen zu eigenständig, um mit Bands dieser Art in eine Schublade gesteckt zu werden. "Saturday Night Wrist" vereint den Klang vorangegangener Deftones-Alben miteinander: Die harten Gitarren von "Around the Fur" treffen auf das epische Songwriting von "White Pony". Doch damit nicht genug. Auch neue Ansätze wurden ausprobiert.
Mit der Single "Hole in the Earth" wird das Album sphärisch eingeleitet. Im zweiten Song dann der erste Bruch im Sound: Auf "Rapture" bricht das Chaos aus, es wird geschrien und gesamplet, was das Zeug hält. Dann geht es wieder zurück zu den Wurzeln: Serj Tankian von System of a Down unterstützt Sänger Chino Moreno auf "Mein", in "Pink Cell Phone"wird mit Elektrosounds herumgespielt.
Jeder Song auf "Saturday Night Wrist" ist anders, doch unverkennbar von den Deftones. Die Platte zeigt den Ideenreichtum der Band und beweist, dass es vielleicht gar nicht mal so schlecht ist, wenn hin und wieder die Fetzen fliegen
Deftones, "Saturday Night Wrist" (Maverick / Warner)
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