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Nerd-Rock

Wenn Streber plötzlich Rocker sind

Das Album „Die Tiere sind unruhig“ von Kante zieht die Absage an das eigene Klischee (des verspulten Innerlichkeitspops) voll durch. Clever sind die Hamburger weiterhin, aber es gilt zu beweisen, dass man das auch mit langen Haaren und Bärten statt immer nur mit dicker Brille und Parka sein kann

Das Phänomen der Assimilation zieht sich durch Pop und Gesellschaft. Sobald sich zwei Dinge begegnen, passiert was. Meist so selbstverständlich, dass man es gar nicht sofort bemerkt. Ziehen zwei Liebende in eine gemeinsame Wohnung, sagt die Statistik, dass der mit dem besseren Ernährungskonzept ein bisschen dicker wird und der mit dem schlechteren ein bisschen dünner wird. Weil der eine mal den Apfel probiert, der andere auch mal vorm Fernseher in die Chipstüte greift. So ähnlich muss man es sich bei Kante vorstellen, als vor einigen Jahren Gitarrist Felix Müller einstieg. Er spielt zudem in einer Rockband (Sport), und die machte nach seinem Kante-Engegament plötzlich eine sehr bedachte Diskurs-Pop-Platte. Und Kante bringen mit „Die Tiere sind unruhig“ nun einige Zeit darauf überraschend ein Vollrock-Album auf den Markt. Die kleine musikalische Sinnkrise des Vorgängers („Zombi“) scheint damit überwunden. Sänger Peter Thiessen trägt Holzfällerbart und Matte. Das Songwriting fasziniert durch neue Dringlichkeit. Aus dem Rahmen fällt da nur das hiphoppige Stück, das Felix Müller schrieb: „Die größte Party der Geschichte“ Ein augenzwinkernder Bruch, der das vitale Gesamtbild stärkt.

Kante, „Die Tiere sind unruhig“ (Coop / Rough Trade)


 
 



 

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