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Schulmädchen-Report

Zieh dich aus, du Sau, nun mach schon, stell dich nicht so an, dein Nein ist mein Ja, weil ich schließlich das machen darf, was ich will, dies ist ein freies Land: Was Männer in voremanzipatorischen Zeiten angeblich den Damen zubölkten, gerinnt bei Peaches zu einem künstlerischen Konzept. „Impeach my Bush“ macht Angst vor dem female macho

Von Boris Fust

Eine typische Soziologiestudentenparty in einer mittelgroßen Kleinstadt geht inzwischen so: Die Jungs stehen schüchtern um den Küchentisch und nippen an Bier mit Limettenlimonadengrundstoff. Dann kommen Frauen, die alle Anmachsprüche von James Bond auswendig können. Sie benehmen sich, wie es selbst Don Johnson für „Miami Vice“ unangebracht erschienen wäre, johlen und pfeifen und hauen den Jungs auf den Popo. Dann werden die Jungs ins Wohnzimmer gezerrt. Dort läuft „Give 'er“ von Peaches, halbironischer Schweinerock zum Drumcomputer, der nur eins sagt: Hose runter und keine Fisimatenten! Natürlich erst dann, wenn der Befehl dazu kommt – also jetzt!

„Impeach my Bush“ versammelt 13 solcher Hybriden aus „Don’t want no short Dick Man“ von 20 Fingers und „You suck“ von Consolidated. Handelte es sich bei letzterem noch um ein Backlash aufs Patriarchat, so verhandeln Peaches-Tracks wie „Fuck or kill“, „Hit it hard“ oder „Stick it to the Pimp“ kaum mehr als blanke Brutalität – und zwar Brutalität als funorientierten Selbstzweck, keineswegs als Gegenreaktion auf irgend etwas. Gefeiert wird das natürlich begeistert als ein Ausdruck weiblichen Selbstbewusstseins: Hoppla, jetzt komm ich! Was man als Chauvi damals konnte, kann frau als Peaches jetzt erst recht! Diese Platte hat mein volles Nein. Und nein heißt nein. Obwohl: So wie ich mich schon anziehe, will ich es am Ende bestimmt auch.

Peaches, „Impeach my Bush“ (Beggars / Indigo)

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