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Pop

Stars in der Manege

Mia haben alles erreicht, was es angeblich zu erreichen galt: Weil Deutschland im Fernsehen als knorker Irakkriegsdienstverweigerer auftrat, umschnurrte Mieze den guten alten Nationalstolz und fand das voll pc. Infolge einer hohen Platzierung bei einem Sportwettkampf finden alle anderen das jetzt auch. Mit "Zirkus" kommt daher nun ein neuer Fahnenappell.

Wer oder was sind Mia ? Wagemutige Drahtseilartisten? Ein den Feuerreifen ausspuckendes Lama? Oder doch nur die bunte Truppe rund um das Nummern-Girl? Mit den Clowns aus Berlin kommen die Tränen: "Was immer auch mit mir geschieht, geschieht zum ersten Mal", behauptet Mieze eingangs auf "Uhlala". Soweit sie wissen, teile man dieselbe Zeit – eine große, wie zu vermuten steht.

Mia haben dazugelernt und sagen nunmehr nichts, was gegen sie Verwendung finden könnte. Das spiegelt sich auch in der Musik: Die NDW-Direktheit von "Hieb und Stichfest" und "Stille Post" verklimpern sie nunmehr auf "Zirkus" mit inflationär zum Einsatz kommendem Vibraphon und Glockenspiel, alles äthert vor sich hin und kommt und kommt und kommt nicht auf den Punkt.

Die entscheidenden Aussagen und Begriffe (etwa die grotesk gereimten Zeilen in "Tanz der Moleküle": "Ich bin hier, weil ich hier hingehör’" und "Du bist mutig, weil du mir Treue schwörst") werden in unkonkrete Liebeslyrik einmontiert, gegen die schwerlich etwas einzuwenden wäre: Was soll schon falsch daran sein, wenn es ein Heute, aber kein Gestern gibt? Wenn man sich selbst vergisst und nach Auflösung in etwas Übergeordnetem strebt? Wenn deine Liebe ein Boot wäre und man sänke, wiewohl lichterloh brennend? Wenn alles grundsätzlich von "Kopf bis Fuß" und darüber hinausreicht, das Menschenmögliche übersteigt und man also gut beraten ist, sich einfach von dem Augenblick hinfortreißen zu lassen?

In ein strahlendes Morgen möglicherweise? Fühlte man nicht immerzu, sondern dächte zwischendurch auch mal, ließe sich diese Frage ganz gewiss beantworten.

Mia, "Zirkus" (SonyBMG)

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