Cut-Up Jazz

Foolcut – Something Like Jazz EP (noderecords.de)

Foolcut schwingt den Klebstift und serviert recycelten Jazz à la Slovenia. Das klingt eigenwillig, aber sehr lebendig

Von Moritz Sauer

Hinter dem Pseudonym Foolcut verbirgt sich Dusan Vanco. Mit seiner ersten EP auf dem deutschen Label Noderecords serviert uns der Slovene als Plat du Jour Jazz, zubereitet mit einer Schere und einigen elektronischen Instrumenten.

Auf Something Like Jazz bedient sich der autodidaktische Pianist behutsam bei alten Originalen. Dazu schneidet er Musikstücke gesammelter Jazz-Platten auseinander und fügt sie in einer eigenwilligen Ästhetik wieder zusammen. Cut-Up-Technik nennt man das.

Damit die recycleten Werke den nötigen Schwung bekommen, schraubt Foolcut dicke Breakbeats als Beine unter seine groovigen Stücke. Diese laufen schon nach den ersten Takten los und schlagen ab und zu gerne mal eine neue Richtung ein. Das erfreut nicht nur die Herzen von Jazz-Studenten, sondern auch uns.

04 / 2006
ZEIT ONLINE