Electronica & Drill'n'Bass

Batfinks – the one towards the garrick from the bird EP (hippocamp.net)

Mal total niedlich, mal kratziges Beat-Monster: Die Batfinks klingen so, wie ein Gremlin aussieht

Von Moritz "mo." Sauer

Zugegeben, die Batfinks machen es einem nicht leicht. Entweder verzücken sie uns mit poppigen Melodien, die sich anschmiegsam in die Ohrmuschel legen. Oder sie überschütten uns mit einem rauen Beat-Gewitter, dass einem schon nach einer Minute die Nackenhaare vor Schreck und Hektik stramm stehen. Genießer nennen dieses Rhythmus-Geschreddere gerne Drill’n’Bass – mir persönlich ist die Dichte der Beats dann doch ein wenig zuviel des Guten.

Zum Glück gibt es dafür aber den Skip-Button. Mit dem lassen sich punktgenau die Musikstücke erwischen, die humorvoll blinzeln und zwischen den beiden Polen hin- und hergondeln. In solchen Momenten strotzen die Stücke der Batfinks vor Humor. Und die witzigen, dadaistischen Augenblicke, die immer wieder dazwischengrätschen, lassen die Musik unglaublich lebhaft wirken.

Denn wenn die naiven Plinker-Plonker-Klänge, wie man sie von alten Computerspielen her kennt, auf die vertrackten Beats treffen, geht einem das Herz auf. In solchen Momenten dürfen die Batfinks gerne neben Größen des Genres wie Mouse on Mars genannt werden. Ihre bisher beste EP ist the one towards the garrick from the bird. Die findet ihr zwar nicht mehr über die Webseite des Netzlabels Hippocamp , aber auf den FTP-Servern von Scene.org . Der Evergreen der Batfinks ist jedoch der Track Weiff Ich , zu finden auf der Peach Route EP .

04 / 2006
ZEIT ONLINE