House

Paul Keeley - Rocky Mountain Funk (Epsilonlab)

Der kanadische Produzent verwebt weiche Synthie-Teppiche mit kurzen Stimmfetzen. Gut gelaunter House gegen melancholische Herbsttage

Von Moritz "mo." Sauer

Unter den Vier-Viertel-Beats von Paul Keeley pulsiert stets ein warmer und satter Bass. Das ist so auf der EP „Sussex Blue“ , die er auf dem Netlabel Thinner veröffentlicht hat. Und auch auf dem Album „Rocky Mountain Funk“ , erschienen auf dem Label Epsilonlab, bei dem Keeley selbst mitarbeitet. Zwar greift der gelernte Tontechniker für viele seiner Stücke auf die smarte Cut-Up-Sample -Technik zurück, wie die Elektronika-Künstler Akufen oder Herbert sie verwenden. Doch glücklicherweise strapaziert uns Keeley nicht allzu sehr mit Stimmfetzen in Millisekundenlänge.

Der Klang-Tüftler versteht es, die Technik des Sampling musikalisch gelungen umzusetzen. Ein gutes Beispiel dafür ist das melodiöse Stück „I can't stop“ von "Rocky Mountain Funk“. Aber auch sein Remix für den Label-Kollegen Vincent Casanova – „Take Me Beyond“ – bringt dies auf den Punkt. Gute Laune-House – ob für einen grünen Sommer oder als Gegengift für melancholische Herbsttage.

In einem Überblick zu Keeleys Schaffen nicht fehlen darf das Live-Set „Live @ Elektra, QC“ . Die Aufnahme fusioniert alle seine Tracks zu einer treibenden Mischung und stellt den Künstler in seiner ganzen Bandbreite vor.

04 / 2006
ZEIT ONLINE